Ihren gelben Wischi, wie sie ihr Putztuch fast zärtlich nennt, hat sie immer bei sich. Hotelchefin Marlies Head legt gerne selbst Hand an, wenn Krümel auf dem Tisch liegen. Gästen dürfe nichts negativ auffallen - da versteht die 69-Jährige keinen Spaß.

Solcher Perfektionismus hat sich schon früh ausgezahlt. 1993 hat die Schwester des Hamburger Steakhaus-Gründers Eugen Block, die zuvor Mitinhaberin und Geschäftsführerin des Unternehmens ihres Bruders war, in Hamburg ihr Hotel Madison eröffnet. Schon fünf Jahre danach wurde sie zum deutschen Hotelier des Jahres gewählt.

Dass in den nächsten fünf, sechs Jahren, wie jetzt bekannt wurde, 29 weitere Hotels in die Stadt kommen werden, kann sie nicht schrecken. Ihre 166 Zimmer und Suiten seien oft ausgebucht. "Wir profitieren von der Nähe zur HafenCity", sagt die bodenständige Tochter einer katholischen Gastwirtsfamilie aus Harkebrügge bei Oldenburg. Sie wusste sich immer zu helfen. "Mit acht Jahren habe ich mit dem Verkauf von Lebensmitteln im elterlichen Betrieb mein erstes Geld verdient." Sie brauchte es, um ihrer Mutter eine Tischdecke zu sticken.

Derzeit bereitet die Unternehmerin, die lange in den USA gelebt hat, ihre nächste Lebensetappe vor. Sie will endlich mehr Zeit haben für Reisen mit ihrem Lebensgefährten Klaus Gerresheim, fürs Golfen und natürlich für ihre langjährige Bridgerunde.