Eine Glosse von Axel Tiedemann

Gut, Straßenmusik kann schon einmal laut sein. Oder auch nervig, in der S-Bahn zum Beispiel, wo man dann doch gerne bezahlt. Allein schon, damit das Geträller endlich vorbei ist. In Ottensen aber waren Anwohner jetzt derart von Straßenmusikern genervt, dass sie nicht mehr einfach nur weghören wollten, sondern mit etlichen Eingaben dem Bezirk Altona gehörig den Marsch bliesen.

Und tatsächlich gab es nun einen runden Tisch und sogar ein Ergebnis. Damit alles seine Ordnung hat, will der Bezirk Altona nun eigene Hinweisschilder mit Verhaltensmaßregeln für Straßenmusiker an die Straße stellen, um die Musikverächter zu schützen. Da steht dann beispielsweise drauf, dass sie sich nach einer halben Stunde verziehen müssen und erst an anderer Stelle, mindestens 150 Meter entfernt, sich wieder musikalisch betätigen dürfen. Hört, hört! Selbst das ist geregelt in Hamburg. Eine Dienstanweisung für Straßenmusiker - die eben jetzt noch öffentlich ausgehängt wird.

Man sollte das ausbauen: Wie wär's mit Hinweisschildern für Autofensterputzer: "Streifenfrei und nur einmal pro Kreuzung", könnte man verlangen. Oder gerade aktuell könnte die Stadt auch massig Schilder für Touristen aufstellen: "Fluchtwege für Einheimische auf den Landungsbrücken frei lassen" - so in etwa könnten doch solche Hinweisschilder aussehen.

Oder die Stadt stellt endlich einmal Schilder auf, die sie über ganz Hamburg verteilen und so viel Freude schaffen könnte: "Nörgler unerwünscht", ließe sich da formulieren - und plötzlich braucht man all die anderen Schilder dann gar nicht mehr.