Der Hamburger Arbeitsmarkt ist auf einem guten Weg. Voraussichtlich schon im Herbst werden in der Hansestadt weniger als 70 000 Menschen als erwerbslos in der Kartei der Arbeitsagentur auftauchen. Die gute Konjunktur, der zukunftsweisende Branchenmix und die engagierte Arbeit vieler Vermittler haben diesen Erfolg möglich gemacht. Doch die Statistik zeigt auch ein nicht zu unterschätzendes Problem auf. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist weiter viel zu hoch. Gleichzeitig finden Unternehmen - trotz intensiver Suche - nicht die Fachkräfte, die sie brauchen. Angebot und Nachfrage passen auf dem Hamburger Arbeitsmarkt ganz offensichtlich nicht zusammen.

Hier müssen Politik und Unternehmen gegensteuern. Noch mehr Anstrengungen müssen unternommen werden, um Langzeitarbeitslosen eine Perspektive auf dem regulären Arbeitsmarkt zu bieten. Vom Staat bezahlte Fortbildungen und Umschulungen reichen oft nicht aus. Auch die Firmen sollten endlich bei ihren Wunschkandidaten Abstriche machen und mehr in spezielle Weiterbildungen investieren. Zudem scheitert die Anstellung nicht selten an unterschiedlichen Vorstellungen bei der Bezahlung. Wer einem ausgebildeten Flugzeugmechaniker weniger als zwölf Euro brutto in der Stunde anbietet, muss sich nicht wundern, wenn die Stelle nicht besetzt werden kann.

Auf dem Hamburger Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Monaten viel in die richtige Richtung entwickelt. Aber eine Herkulesaufgabe bleibt noch: die Langzeitarbeitslosen in Lohn und Brot zu bringen.