Als der Hamburger Kaufmann Klaus-Peter Kohl 1984 seinem neu gegründeten Unternehmen den Namen Universum gab, da tat er dies mit Weitsicht. Sein Wunsch war, das hat der 67-Jährige stets betont, den professionellen Faustkampf in Deutschland wieder zum Leben zu erwecken. Aber Kohl war bewusst, dass das Boxen eine globale Sportart ist, und deshalb war sein Ziel, seine Athleten auf der ganzen Welt bekannt zu machen.

Insofern ist es keine Überraschung, dass Universum nun unter Mithilfe von Investoren aus Russland und China den Aufbruch in ein neues Zeitalter versucht. Dass der familiengeführte Stall erstmals in seiner 27-jährigen Geschichte nicht mehr in Alleinregie agieren kann, ist zwar aus der Not heraus geboren, ohne Partner auf dem TV-Markt nicht mehr bestehen zu können. Ein Rückschritt ist es dennoch nicht.

Vielmehr scheint Universum aus der Vergangenheit, in der zu viele Durchschnitts-Kämpfe hochgejubelt wurden, gelernt zu haben. Mit einem verschlankten Team kann Kohl jetzt den Neustart wagen. Die Verbindungen zu den Weltverbänden sind intakt, für den finanziellen Hintergrund sorgen die Investoren - es ist also alles angerichtet, um auch dem deutschen Boxen neue Impulse zu geben. Wenn es gelingt, die besten Kämpfer gegeneinander antreten zu lassen und damit Top-Qualität statt Durchschnitt anzubieten, dann gewinnen nicht nur irgendwelche Investoren, sondern auch die Sportler und vor allem die Fans. Und damit wäre allen gedient.