Mit den neuen EC-Karten wehren sich die Banken gegen zunehmende Betrugsfälle am Geldautomaten. Denn dort werden die Daten der Kunden mit raffinierten Tricks abgegriffen, um dann mit Kartendubletten im Ausland die Konten abzuräumen. Mehr als 3000 solcher kriminellen Angriffe gab es allein im vergangenen Jahr, eine Steigerung von 55 Prozent.

Es ist deshalb gut, dass die Banken endlich auf diese Herausforderung mit einer neuen Kartentechnologie reagieren. Die Postbank hat bereits fast alle ihre Bankkarten auf das chipbasierte V-Pay-Verfahren umgestellt, das mehr Sicherheit bietet. Doch für die Kunden kann es beim Bezahlen im europäischen Ausland eine böse Überraschung geben, wenn der Händler die Karte nicht akzeptiert.

Solche Pannen sind nicht akzeptabel, da die Urlauber an das problemlose Bezahlen mit der EC-Karte gewöhnt sind. Mehr Sicherheit darf nicht weniger Service für die Kunden bedeuten. Die Banken schieben die Verantwortung bei solchen Pannen gern an Visa. Der Zahlungsdienstleister hat die neue Technologie zur Verfügung gestellt. Doch es sind die Banken, die seit Jahrzehnten vom bargeldlosen Zahlungsverkehr profitieren und deshalb für einen reibungslosen Übergang von einer Technologie zur anderen sorgen müssen.

Da Visa nur schwammige Aussagen liefert, wie es um die Akzeptanz der neuen Karten im Einzelhandel in den einzelnen Ländern bestellt ist, müssen Urlauber mit mehr Bargeld in der Geldbörse vorsorgen. Das macht sie zu einem Zielobjekt für Diebe. Innovationen auf Kosten der Kunden. Das kann nicht die Lösung sein. Höchste Zeit für Nachbesserungen.