Ein Kommentar von Björn Jensen

Hockeyspieler sind Amateure. Sie gehen allesamt Studien oder Berufen nach und betreiben ihren Aufwand allein aus dem Antrieb, Spaß am Sport zu haben. Geld nimmt für sie auf dem Spielfeld eine völlig untergeordnete Rolle ein, und weil Profistrukturen fehlen, sind auch die Rahmenbedingungen, unter denen Hockey betrieben wird, oft amateurhaft. Viel wurde zuletzt diskutiert über einen Spielmodus, den niemand begreift, und einen Ligenbetrieb, der deshalb weniger Zuschauer anzieht, als die gezeigten Leistungen verdient hätten.

Umso größer muss die Wertschätzung dafür sein, was die Athleten am Krummstock für den Hamburger Sport in dieser Saison geleistet haben. Die Damen des Uhlenhorster HC sind Feldmeister, die Herren des Klubs stehen zum fünften Mal in Serie in der Euro Hockey League, und die Männer des Clubs an der Alster schafften sogar das Double aus Hallen- und Feldtitel. So unterschiedlich alle diese Erfolge in ihrer Genese auch waren, so sehr die Spielstile der Teams differierten, so ist es eine Sache, die sie eint: Es ist der Teamgeist, der Siege bringt.

Nun wäre es falsch, Amateuren grundsätzlich einen stärkeren Charakter anzudichten als den vom Geld verdorbenen Profis. Schließlich bewiesen die gut bezahlten HSV-Handballmeister, was mit mannschaftlicher Geschlossenheit erreicht werden kann - und die Fußballer des ETV, die lieber den Streit um Prämien eskalieren lassen, als das gemeinsame Erlebnis eines DFB-Pokalspiels zu zelebrieren, dass auch Amateure fehlgeleitet sein können. Die Botschaft lautet schlicht: Hamburgs Hockeyspieler sind spitze.