Hamburg hat es nach einer neuen Studie bei den wirtschaftlichen Zukunftsaussichten mal wieder auf den vordersten Platz in Deutschland geschafft. So hohe Kennzahlen bei der Produktivität wie in der Hansestadt und der Höhe des Pro-Kopf-Einkommens werden in keiner anderen deutschen Metropole erreicht.

Hamburg, das Tor zur Welt, darf sich über seine hervorgehobene Position als Hafen- und funktionierende Industriestadt freuen. Aber es gibt keinen Grund, sich auf der erreichten Position auszuruhen. Denn auch an Alster und Elbe herrscht Verbesserungsbedarf. So hat es keine der 19 staatlich anerkannten Hochschulen in der Stadt bislang geschafft, im Rahmen der Exzellenzoffensive der Bundesregierung als besonders gut anerkannt zu werden. Der Sparkurs, den der Senat der Universität Hamburg verordnet hat, mag zwar haushaltspolitisch notwendig sein. Aber er ist für die Schaffung von mehr akademischer Kompetenz nicht förderlich.

Gerade wenn öffentliche Gelder nicht mehr wie gewohnt fließen können, müssen Hochschulen neue Wege gehen - mehr Forschungsaufträge einwerben, mehr Mittel für neue Lehrstühle akquirieren. Wirtschaft und Wissenschaft müssen in Hamburg enger zusammenrücken. Berührungsängste auf beiden Seiten abgebaut und Kooperationen in der Entwicklung neuer Verfahren und Produkte gestartet werden. Einige Regionen, etwa in Baden-Württemberg oder Bayern, machen bereits vor, wie Forschung und Wirtschaft sich gegenseitig befruchten. Von ihnen sollte auch Hamburg lernen.