Eine Glosse von Elisabeth Jessen

Wer hat eigentlich die Mär aufgebracht, mit einem Smart könne man überall parken? Kann man vielleicht, darf man aber nicht. Das scheint eine Frau im Generalsviertel nicht zu interessieren, die immer auf dem Bürgersteig parkt, sodass niemand mehr mit Kinderkarre vorbeikommt. Oder auf der Uhlenhorst, wo Fahrer der kleinen Kisten Fußgänger fast umnieten, beim Versuch, als Erste abzubiegen. Von smarten Erlebnissen wissen viele Hamburger zu erzählen.

Dass Besitzer dieses Autos, das Ästheten als Elefantenschuh bezeichnen, sich fast überall reinquetschen können, heißt im Umkehrschluss leider nicht, dass jedes Fahrzeug daneben sich auch rausquetschen kann. So wie Sonnabendnacht an der Erikastraße. Aber der Smart muss weg, sonst ist mit dem eigenen Wagen kein Rauskommen - das sieht auch die herbeigerufene Polizei. Abschleppen sei schwierig bis unmöglich, meint der fesche Beamte, während sein Kollege die Autonummer aufschreibt. Währenddessen tickt die Uhr - auch die des Babysitters, der längst abgelöst werden will. Die Halterfeststellung ist unergiebig. Der Wagen gehört zur Autovermietung mit dem grün-weißen Logo, der Nummer 1 in Europa. Der Fahrer sei ein Mitarbeiter, ein Stationsleiter, erfährt der Polizist. Welcher, lässt sich leider nicht feststellen. Aber wir brauchen unser Auto am nächsten Morgen, wir müssen zum Flohmarkt. Das scheint den Polizisten zu erweichen. Er geht ums Auto herum, tritt einmal kräftig gegen einen Holzpfosten, der unseren Wagen vorne behindert. Der Pfosten fällt um - und schon ist das Auto ausgeparkt. Es geht doch nichts über Momente der smarten Art.