Henstedt-Ulzburg. Fünf Sexualmorde hat Hans-Jürgen S. gestanden, doch die Kripo Kiel vermutet, dass dem Serienmörder weitere Mädchen und Frauen zum Opfer gefallen sein könnten. Im gesamten Bundesgebiet prüfen Ermittler, welche ungeklärten Verbrechen auf das Konto des 64-Jährigen gehen könnten. Hans-Jürgen S. hat weitere Morde bestritten. Bei drei ungeklärten Fällen aus dem Hamburger Umland stimmt jedoch das Vorgehen des Täters auffällig mit dem bei den Morden überein, die der Henstedt-Ulzburger zugegeben hat.

Am 14. Mai 1969 melden Angehörige die 15 Jahre alte Ulrike B. als vermisst. Sie verschwand gegen 21.30 Uhr, als sie mit dem Fahrrad von Lüneburg zu ihrem Elternhaus nach Adendorf fuhr. Zwei Wochen später wird ihre mit einem Stein beschwerte Leiche in der Elbe bei Drage entdeckt. Die Unterwäsche fehlt. Der Täter hatte die Bluse um den Hals des Mädchen gewickelt und sie erdrosselt. Die Kripo ging von einem Sexualverbrechen aus. Bei einer Suchaktion in der Feldmark des Barsbütteler Ortsteils Stemwarde (Kreis Stormarn) entdeckte die Polizei am 22. Dezember 1970 die Leiche der 13 Jahre alten Schülerin Hannelore K., die tags zuvor als vermisst gemeldet worden war. Der Täter hatte den Unterleib des Mädchens entblößt. "Todesursache ist Ersticken durch Strangulation", schrieben die Ermittler damals.

Am 24. Oktober 1972 fand die Hamburger Bereitschaftspolizei bei einer Übung im Sachsenwald bei Dassendorf (Kreis Herzogtum Lauenburg) die ermordete Monika F., 14. Ihre Hose lag neben der skelettierten Leiche. Der Mörder hatte der Schülerin am Abend des 5. Juni 1972 aufgelauert, als sie nach dem Besuch bei einer Freundin mit dem Fahrrad von Dassendorf nach Hause in Richtung Brunsdorf fuhr. Der Vater des Mädchens hatte am Abend des Verschwindens das Rad in einem Graben gefunden. Die Todesursache konnte die Kripo nicht mehr feststellen.