Eine Unternehmen soll Geld für Abschlussfeiern unterschlagen haben. Zwei Schulen in Hamburg betroffen. Ähnliche Fälle auch in Berlin.

Hamburg. Abiturienten zweier Schulen in Eilbek und St. Georg sollen einem betrügerischen Veranstaltungsunternehmen auf den Leim gegangen sein. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln seit September vergangenen Jahres gegen André H., den Geschäftsführer der Agentur mit Sitz am Mittelweg, die sich unter anderem darauf spezialisiert hat, Abi-Bälle und Abschlusspartys zu organisieren. Betroffen sind das Gymnasium Dörpsweg und die Handelsschule Am Lämmermarkt.

Im Fall des Gymnasiums hatte sich André H. verpflichtet, die Abschlussfeier, die Ende Juni stattfinden sollte, im Auftrag der Schüler für 12.000 Euro zu organisieren. Allerdings sei H. seinen Verpflichtungen bislang nicht ansatzweise nachgekommen, so Schulleiter Horst Wehde. Mehr Glück hatten die Handelsschüler, die den Betrug anzeigten, bevor sie Geld überwiesen.

Strafanzeige erstattete auch die Messehalle Hamburg-Schnelsen, in deren Räumlichkeiten André H. im vergangenen Sommer elf Abi-Feiern veranstaltete, aber nicht bezahlte, wie Projektleiterin Steffi Kranawetter erklärte. "Alle Abi-Bälle haben trotzdem und auf Kosten der Messehalle stattgefunden."

André H., der bereits wegen Betrugs polizeibekannt ist, oder Mitarbeiter seiner Agentur, waren gestern nicht erreichbar. Die Fälle ähneln dem Gebaren einer Berliner Agentur: Das Unternehmen aus Kreuzberg soll Schüler in Berlin und Brandenburg um 150.000 Euro betrogen haben.