Versprechen: Das Hamburger Bussystem wird zu einem der modernsten in Europa ausgebaut.

Sachstand: Der Senat verzichtet aus Kostengründen auf den Bau der Stadtbahn und will stattdessen das Bussystem modernisieren. Das bedeutet: Die Kapazitäten müssen gesteigert, zusätzliche, größere und umweltfreundlichere Busse angeschafft, weitere Busspuren eingerichtet, Vorrangschaltungen von Ampeln installiert und Haltestellenbuchten umgebaut werden.

Aktuell sind auf Hamburgs Straßen 2058 Busse in 653 Linien unterwegs. Das Netz umfasst etwa 11 656 Streckenkilometer. Rund 260 Millionen Busfahrgäste wurden im Jahr 2009 in Hamburg registriert.

Mit der Umsetzung des Konzeptes hat der Senat die Hochbahn beauftragt - in enger Zusammenarbeit mit allen anderen Busunternehmen. Wann Hochbahn-Chef Günter Elste ein Konzept vorlegen wird, ist noch unklar.

Der EU-Kommission hat der Senat unterdessen angekündigt, ein Drittel mehr sowie ab 2020 nur noch emissionsfreie Busse einzusetzen. Die Probleme bei der Umsetzung sind in erster Linie technischer Art. Die Taktung einiger Buslinien lässt sich nicht weiter verdichten, wenn nicht neue Busspuren gebaut werden. Dafür würde mehr Platz zulasten des Autoverkehrs benötigt. Dies ist in Hamburg nur an wenigen Stellen möglich. Emissionsfreie Busse sind teuer und können bisher nicht wirtschaftlich eingesetzt werden.

Prognose: Ab wann ist ein Bussystem das modernste in Europa? Dieses Senatsversprechen lässt viel Interpretationsspielraum zu. Da der Senat offenbar bereit ist, viel Geld zu investieren, dürfte zumindest eine hochmoderne Fahrzeugflotte entstehen.