Versprechen: Jeder Schulabgänger soll mindestens mit einem Hauptschulabschluss die Schule verlassen. Die Anzahl der Ganztagsschulen soll erheblich ausgeweitet und der Unterrichtsausfall verringert werden.

Sachstand: Im Schuljahr 2009/10 haben 8,8 Prozent der Schulabgänger die staatlichen Schulen ohne Abschluss verlassen (doppelter Abi-Jahrgang herausgerechnet). Zum Vergleich: 2008 lag die Quote bei 8,2 Prozent und 2006 bei 11,5 Prozent. Abgesehen von den Sonderschulen (85,7 Prozent) ist der Anteil der Schulabbrecher an den Haupt- und Realschulen mit acht Prozent und den Gesamtschulen mit 6,4 Prozent am höchsten. Mädchen sind unter-, Schüler mit Migrationshintergrund überproportional vertreten. Der Senat will die Quote unter anderem mit einem neuen Nachhilfe- und Förderangebot für lernschwache Schüler und dem Einsatz von 108 zusätzlichen Sozialpädagogen und Erziehern senken.

Derzeit gibt es 167 Ganztagsschulen. Im August kommen 26 Grundschulen und fünf Stadtteilschulen hinzu. Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat allen Stadtteilschulen, die es wollen, angeboten, auf Ganztagsbetrieb umzustellen.

Der Unterrichtsausfall wird nicht regelmäßig zentral erhoben. Der Stundenausfall der letzten Stichprobe von Dezember 2005/Januar 2006 an 194 Schulen betrug 3,42 Prozent (2000: 4,42 Prozent). Der Anteil des Vertretungsunterrichts lag bei 4,5 (3,5) Prozent.

Prognose: Eine Senkung der Abbrecherquote erscheint möglich. Dass alle Schüler mindestens einen Hauptschulabschluss machen, ist unrealistisch. Wenn der Senat den Unterrichtsausfall bekämpfen will, müsste zunächst eine regelmäßige zentrale Erhebung erfolgen.