Ein Flugzeugrumpf, durch den man hindurchsehen kann, erscheint heute den meisten Menschen als pure Science-Fiction. Doch wer hätte zur Zeit des ersten Motorfluges im Jahr 1903 daran geglaubt, dass es nur ein langes Menschenleben später möglich sein würde, mehr als 500 Menschen in einem Düsenflieger komfortabel hoch über dem Wetter in zwölf Stunden um die halbe Welt zu befördern?

Firmen wie Airbus und Boeing müssen auch mit kühnen Visionen spielen, denn ihr Geschäft ist extrem langfristig angelegt: Acht Jahre dauert es, ein neues Flugzeug zu entwickeln, gebaut wird es mindestens 20 Jahre lang - und die jüngsten dieser Maschinen sind dann weitere 30 Jahre lang auf den Luftstraßen unterwegs.

Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig auf künftige Anforderungen einzustellen. Im Hinblick auf treibstoffsparende Technologien macht Airbus vieles richtig, wie etwa der Verkaufserfolg des mit modernsten Motoren ausgestatteten A320neo und die führende Stellung bei der Entwicklung von Brennstoffzellen für die Energieerzeugung am Boden belegen.

Allerdings braucht Airbus auch ein Umfeld, das solche technischen Innovationen erlaubt und unterstützt - denn nur sie sind es, die viele Zehntausend hochqualifizierte Arbeitsplätze langfristig sichern können. Hier aber liegt gerade in Deutschland einiges im Argen. Noch immer herrscht eine latente Technikfeindlichkeit, wird es extrovertierten Kindern in der Schule sehr viel leichter gemacht als den eher stilleren Tüftlern. Sollte sich daran nichts ändern, werden die Flugzeuge der Zukunft von Asiaten gebaut.