Eine Glosse von Daniel Herder

Eine Nachricht ist uns am Freitag besonders unter die Haut gegangen: Die Polizei will den Wassersport sicherer machen und mit einer Kennzeichnungsaktion für Boote den Hehlermarkt für Außenbordmotoren und nautische Geräte wie Kompasse trockenlegen. Statt auf jedem Boot Polizisten zu postieren, sollen individuelle Nummern eingraviert werden.

Mit Erfolg. Die Unterwelt bekam prompt weiche Knie, als die Informationen durchsickerten - das Risiko, geschnappt zu werden, gilt bei der Außenborder-Mafia und den Kompass-Triaden inzwischen als unkalkulierbar. Viele Motorendiebe machen nun in Kabel, Kupfer und Schrott. Nachdem Hamburg durch den Starkregen am Montag fast in die Elbe gespült worden war, fehlten etliche Gullydeckel, die auf dem Schrottmarkt pro Stück 150 Euro bringen. Künftig soll deshalb jeder Gullydeckel mit einem GPS-Empfänger bestückt werden.

Um Diebe abzuschrecken, sollen die Boote zudem blausilberne Aufkleber erhalten, die nachts leuchten. Wer ein Fahrrad mit Polizei-Aufkleber an Deck stellt, ist also doppelt sicher. Damit die zu den Booten gehörenden Kapitäne nicht entführt werden, unterliegen auch sie der Kennzeichnungspflicht. Die Polizei lädt sie zum Tätowieren ein. Mit Hamburg-Wappen, fortlaufend nummeriert.