Hamburg. In Hamburgs Innenstadt sollen Autos mit geringem Schadstoffausstoß künftig zwei Stunden kostenlos parken dürfen - alle Fahrzeuge, die weniger als 120 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer abgeben. Das hat die in Hamburg allein regierende SPD beschlossen. Die zuständige Verkehrsbehörde wurde beauftragt, den Antrag umzusetzen. Mit dem sogenannten Kieler Modell sollen "Anreize geschaffen werden, auf schadstoffarme Fahrzeuge umzusteigen", sagte die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Martina Koeppen, die auch den Antrag ausgearbeitet hatte.

Zurzeit gibt es in Hamburg 11 000 kostenpflichtige Parkplätze außerhalb von Parkhäusern. In der Innenstadt kostet jede angefangene halbe Stunde einen Euro.

Die CDU fürchtet, dass die Regelung das von allen Parteien angestrebte Ziel - die Innenstadt so weit wie möglich von schädlichen Auto-Emissionen zu befreien - konterkarieren könnte. "Es kann nicht im Sinne des Erfinders sein, dass Zehntausende Autofahrer auch noch zum Autofahren in der Stadt animiert werden", sagte der CDU-Verkehrspolitiker Klaus-Peter Hesse. In einer Senats-Antwort auf eine Kleine Anfrage von Hesse heißt es, dass zurzeit rund 40 000 in Hamburg gemeldete Fahrzeuge von der vorgeschlagenen Regelung profitieren würden. Darunter sind nicht nur Kleinwagen oder Elektroautos, sondern auch Mittelklassewagen wie VW Passat, Renault Mégane und Lexus CT.