Schon als Kind hat er vom Segeln geträumt. Doch dabei musste es Daniel Fritsch erst einmal belassen. Eckental, sein fränkischer Heimatort, liegt weit entfernt von jedem Segelrevier. Deshalb las er in der Schule unter dem Tisch heimlich Fachbücher über diesen Sport. Und deshalb war es für den 27-Jährigen nur konsequent, nach dem Abitur aus dem Ort bei Nürnberg ans Wasser zu ziehen. In Hamburg begann er ein Ingenieurstudium mit der Vertiefungsrichtung Werkstoffkunde an der TU Harburg. "Hier konnte ich nicht nur meinen beruflichen Traum verwirklichen, sondern meine Freizeit so verbringen, wie ich es immer wollte."

Seine Freizeit hat der große, schlanke Mann in den vergangenen zweieinhalb Jahren allerdings vor allem in der Bootshalle und nicht auf dem Wasser verbracht. Die "Rhenner", die neu gebaute Rennjolle des SC Rhe, ist sein Projekt. "Tagsüber wurde studiert, abends, nachts und am Wochenende an dem Schiff gearbeitet." Auch Freundin Barbara habe ordentlich zurückstecken müssen. "Aber das Wichtigste ist ja, es gibt sie noch", sagt Fritsch und lacht. Er bereut sein ehrenamtliches Engagement keine Stunde - im Gegenteil: "Es ist faszinierend, wie viel man mit Begeisterung reißen kann."

In den kommenden Tagen wird er sich erst einmal auf die letzten Korrekturen an seiner Bachelorarbeit konzentrieren. Auch gemeinsame Stunden mit der Freundin stehen auf dem Programm. "Aber dann", sagt er, "kann ich endlich wieder aufs Wasser."