Ein Kommentar von Silvia Stammer

Sie steigt direkt proportional zu den Temperaturen und der Zahl der Sonnenstunden: die Müllmenge in Hamburgs öffentlichem Raum. Und so hat auch der Oster-Sommer, den viele so genossen haben, seine Kehrseiten: An der Alster quollen die Abfalleimer über, im Stadtpark war die große Wiese zeitweise weiß getupft - nicht von Blüten, sondern mit weggeworfenen Verpackungen. Als die größte Pest seit Erfindung des Kaugummis seien in diesem Zusammenhang die sogenannten Einweggrills erwähnt. Ihre verkokelten Überreste stapeln sich bestenfalls vor den Müllcontainern, schlechtestenfalls fungieren sie als Anzünder in den Behältern oder werden einfach am Ort des Geschehens zurückgelassen, als Ausdruck der Generation Ex und Hopp.

Die Mitarbeiter der Stadtreinigung und der Bezirke kommen kaum noch gegen die Müllmenge an, die unter dem D(r)eckmäntelchen der Freizeitgestaltung anfällt. Im Stadtpark stehen bereits 40 Müllcontainer, doch die genügen nicht. Was ist also zu tun? Der Senat hat das Problem offenbar erkannt. Nun muss das Konzept "Sauberes Stadtbild" aber auch umgesetzt, sprich finanziert werden, es wird Thema bei der Haushaltsklausur Anfang Mai sein. Die Bezirke sind aufgefordert, neue Ideen wie die fest installierten Würstchen-Bratstationen zu entwickeln.

Aber am Ende jedes schönen Tages gilt das Verursacher-Prinzip, gerade beim Müll. Wenn jeder nach dem Feier-Abend seine Restmüll-Tüte mit nach Hause nimmt, wäre das eine saubere Sache. Dann könnte Hamburg wirklich stolz von sich sagen: Wir sind Umwelthauptstadt.