Banken zahlen höhere Zinsen. Doch Sparer sollten achtgeben

Nach langer Zeit des Darbens können sich die Sparer in Deutschland wieder über steigende Zinsen freuen. Mehrere Banken haben die Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) zumindest teilweise an ihre Kunden weitergegeben. Nicht wenige Kreditinstitute locken nun mit vergleichsweise hohen Zinsen auf längerfristiges Festgeld. Mehr als drei Prozent Rendite bei drei Jahren Laufzeit sind problemlos möglich. Doch bei diesen Angeboten ist Vorsicht geboten.

Denn das Gros der Experten ist sich einig, dass die EZB in den nächsten Monaten ihre Zinsen weiter anheben wird und die Inflationsraten steigen werden. Spätestens dann ziehen auch die Sparzinsen der Geldinstitute an. Wer sich also heute voreilig für einen langen Zeitraum beim Festgeld bindet, macht mit großer Wahrscheinlichkeit ein schlechtes Geschäft. Sinnvoller für Sparer ist derzeit ein Tagesgeldkonto. Auch hier werden - ohne zeitliche Bindung - in der Spitze 2,4 Prozent Zinsen gezahlt. Gerade bei diesen Konten sollte man allerdings die Zinsentwicklung genau im Auge behalten. Nicht selten dienen hohe Renditeversprechen nur als Lockmittel. Und wenige Monate später sinkt der Zins deutlich. Dann bleibt nur der Wechsel zum attraktiveren Angebot der Konkurrenz oder das Feilschen mit der aktuellen Bank um bessere Konditionen. Denn nicht selten sind Geldhäuser bereit, ihre Zinsen individuell nach oben anzupassen, wenn der Verlust eines Kunden droht.