Die Ernährungskonzepte der traditionellen Ayurvedischen Diätetik können Leiden lindern

Nicht alle Menschen vertragen identische Nahrungsmittel gleich gut. Doch weil Essen ja auch was mit Genuss zu tun hat, essen wir häufig Dinge, die uns eigentlich nicht gut bekommen.

Die ayurvedische Ernährungsphilosophie schmeckt vielleicht nicht jedem, aber vielleicht lohnt es sich einmal, über den Tellerrand hinauszuschauen. Die Diätetik fußt auf insgesamt sieben verschiedenen Konstitutionstypen. Aufschluss darüber geben die Gewichtung und Verteilung der Lebensenergien, der drei "Doshas" namens "Vata", "Pitta" und "Kapha". Jedem Dosha sind bestimmte Naturelemente zugeordnet: Pitta steht fürs Feuer, Kapha für Erde und Wasser und Vata repräsentiert Luft und Bewegung.

Der Vata-Typ neigt zu Verdauungsstörungen und sollte am besten gekochte und leicht verdauliche Kost (kein rotes Fleisch oder Wurst) verzehren. Warme und eher fettreiche Mahlzeiten tun ihm gut. Empfohlene Geschmacksrichtung: salzig, sauer und süß.

Der Pitta-Typ hat ein starkes Verdauungsfeuer. Er kann kalte oder warme Speisen von mittelschwerer Konsistenz essen. Empfohlene Geschmacksrichtung: bitter, süß und herb

Der Kapha-Typ verträgt mäßig gegarte und warme Speisen gut. Er kann außerdem viel frisches Obst und Gemüse essen. Empfohlene Geschmacksrichtungen: scharf, bitter und herb.

Ernährt sich jemand nun nicht entsprechend seinem Konstitutionstyp, wird die Nahrung nur unzureichend verdaut, werden lebenswichtige Substanzen vom Körper nicht aufgenommen. Die schlechte Verdauung belastet den Organismus wiederum mit Giftstoffen (im Ayurveda "Ama" genannt), die sich im Körper ansammeln und die Doshas aus dem Gleichgewicht bringen. So können körperliche, aber auch seelische Beschwerden entstehen.

Die Störung erkennt der ayurvedische Arzt oder Heilpraktiker mittels Puls- und Zungendiagnose. Die ayurvedische Küche setzt sechs Geschmacksrichtungen - süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb - gezielt ein, um die Doshas positiv zu beeinflussen und den Körper wieder in Balance zu bringen.