Im Ausland ist die Chiropraktik längst ein anerkannter Heilberuf

Die Chiropraktik wird in Deutschland bisher nicht als eigenständiger Heilberuf anerkannt, im Gegensatz zu anderen Ländern wie der Schweiz, Dänemark oder Großbritannien. Daher dürfen hierzulande nur Ärzte und zugelassene Heilpraktiker chiropraktische Handgriffe ausüben. Chiropraktor darf sich nur nennen, wer nach international gültigen Standards ausgebildet wurde. Da in Deutschland diese Ausbildung nicht möglich ist, müssen Interessenten mindestens vier Jahre lang (Bachelor) an chiropraktischen Colleges im Ausland studieren, zum Beispiel in den USA, Kanada oder England, für den Master müssen sie noch ein weiteres Studienjahr dranhängen. Nähere Auskünfte hierzu gibt die Deutsche Chiropraktoren Gesellschaft (DCG) sowie der Bund Deutscher Chiropraktiker. Beide Institutionen wollen die professionelle Chiropraktik nach amerikanischem Vorbild in Deutschland bekannter machen und eine entsprechende Ausbildung anbieten.

Wird die Chiropraktik von niedergelassenen Ärzten angewandt, heißt sie meist Chirotherapie. Sie ist seit 1976 Bestandteil der ärztlichen Weiterbildungsordnung: "Die Chirotherapie ist eine ärztliche Handgrifftechnik zur Diagnostik und Therapie reversibler Störungen der Bewegungsorgane."

Bei der Suche nach einem geeigneten Chiropraktiker sollte man genau hinsehen: Eine lange Ausbildung spricht für viele praktische Stunden und damit für mehr Erfahrung. Bedenken sollte man auch, ob jemand noch sehr jung ist oder ein übergroßes Angebot hat. Solche Therapeuten können eigentlich keine lange Berufserfahrung haben oder in allen Methoden eine gleichwertige fundierte Ausbildung und Expertise vorweisen.

Chirotherapie gibt es übrigens nicht auf Krankenschein. Da jeder Chiropraktiker seinen Preis selbst bestimmen darf, gibt es bei den Therapiekosten große Unterschiede. Die Spanne kann von etwa 50 Euro bis 120 Euro pro Termin reichen. Für gesetzlich Versicherte empfiehlt sich eine Zusatzversicherung für Heilpraktiker, Naturheilkunde oder Alternative Medizin. Hier werden, je nach Anbieter, Kosten zwischen 500 bis 2000 Euro jährlich übernommen.

Informationen hierzu findet man zum Beispiel auf www.heilpraktiker-leitfaden.info/zusatzversicherung .