Die Klinik erwirtschaftete zwei Millionen Euro. Zwei Jahre nach dem 188 Millionen Euro teuren Umzug steht das UKE finanziell “gesund“ da.

Hamburg. Wenn Jörg F. Debatin von seiner Arbeit spricht, dann fallen Sätze wie beim Fußball. "Es geht uns um Dynamik. Um ein gutes Mannschaftsgefüge. Die Leute müssen Spaß haben. Dann sind sie auch erfolgreich." Dabei ist Debatin nicht Fußballtrainer, sondern Chef des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE). Gestern konnte er seinen vorerst größten Erfolg präsentieren. Das UKE schreibt nach seinem Sanierungsprozess erstmalig schwarze Zahlen. Und das sei, so Debatin, vor allem den Mitarbeitern zu verdanken, "die sich optimal vernetzen und gut zusammenspielen".

Das Ergebnis lässt sich sehen: Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn von 2,005 Millionen Euro. Der Umsatz lag bei 720 Millionen Euro. Auf dem Gebiet der Forschung konnte mit rund 58 Millionen Euro die bislang höchste Summe aller Zeiten akquiriert werden. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 6446 im Jahr 2004 auf derzeit 8887. Hinzu kommen 3400 Human- und Zahnmedizinstudenten, die auf dem Campus Forschung ausgebildet werden. Mehr als 75.000 stationäre Patienten wurden 2010 versorgt. Ambulant kamen 260.000.

Zwei Jahre nach dem 188 Millionen Euro teuren Umzug in das Neue Klinikum steht das UKE damit finanziell "gesund" da. Noch vor sieben Jahren war das Haus mit 36 Millionen Euro in den roten Zahlen. Seitdem hat sich viel getan auf dem Weg zum "Gesundheitspark Eppendorf". Dazu gehören der Neubau der Psychiatrie, das Anästhesie-Zentrum Hamburg sowie das Behandlungszentrum für hoch ansteckende Erkrankungen. Gestern feierte das Vier-Sterne-Dorint-Hotel, das für 30 Millionen Euro als Privatinvestment auf einstigem Klinikgelände gebaut wird, Richtfest. Zeitgleich weihte Tennisstar Steffi Graf den Neubau ihrer Stiftung Children for Tomorrow ein. Bis 2013 soll außerdem der Neubau der Kinderklinik errichtet sein. Geplant ist auch ein Gesundheitszentrum.

Künftig will das Klinikum auf elektronische Medizin setzen. Schon jetzt gibt es einen Schlaganfall-Patienten in Lüneburg, der rund um die Uhr von einer Kamera gefilmt und von den Ärzten des UKE versorgt wird. Demnächst startet ein Modellversuch mit dem iPad. Ambulant versorgte Patienten, die an einem offenen Bein leiden, sollen den Heilungsprozess täglich fotografieren und die Bilder an die Klinik senden. Die Experten dort steuern dann den Behandlungsverlauf.