Hamburg. Den Kontakt zu den Bürgern halten in der Hamburger Verwaltung vor allem die Bezirksämter. Doch wenn es nach ihren Leitern geht, ist zumindest das persönliche Aufeinandertreffen entbehrlich - denn alle relevanten Behördengänge sollen die Hamburger künftig möglichst elektronisch erledigen. Das geht aus dem Strategiepapier "Bezirksverwaltung auf Kurs 2020 bringen" hervor, das dem Abendblatt vorliegt. Mit dem Vorstoß gehen die Bezirksamtsleiter am Freitag in ein Gespräch mit dem Senat über effizientere Verwaltungsstrukturen.

Demnach soll ein "Online-Shop" nach Schweizer Vorbild oder nach dem Modell des Internet-Handelshauses Amazon aufgebaut werden. Über diesen elektronischen Zugang sollen die Bürger Zugriff auf alle Dienstleistungen des Bezirksamts haben. Auch über den Telefonischen HamburgService sollen künftig alle Kundenanliegen erledigt werden können, so das Strategiepapier. Ziel müsse es sein, "den Kunden in die Lage zu versetzen, auf den persönlichen Behördenbesuch zu verzichten". Das sei kundenfreundlicher und "wirtschaftlicher" - spare also Geld.

Die Bezirke fordern ferner mehr Kompetenzen und bieten im Gegenzug an, erstmals einen "Vertrag für Hamburg" mit dem Senat abzuschließen. Darin solle verbindlich geregelt werden, welchen Beitrag sie zur Erreichung der Ziele des Senats - etwa beim Wohnungsbau - leisten können.