Die Transferperiode für die kommende Saison hat noch nicht einmal begonnen. Doch schon jetzt ist klar, dass der HSV auf die gewohnten Star-Verpflichtungen verzichten muss. Ruud van Nistelrooy, Zé Roberto, Mladen Petric - Spieler mit diesen großen Namen werden auf absehbare Zeit nicht mehr nach Hamburg wechseln. Der HSV muss sparen, die Gehaltskosten massiv drücken.

Eine Hiobsbotschaft? Nein! Denn zum einen war manche Entscheidung - wie etwa die exorbitant hohe Verlängerung mit Enfant terrible Paolo Guerrero - nur teuer statt gut. Und zum anderen kann Sparen auch Kreativität auslösen - etwa Talente entdecken, bevor sie unbezahlbar werden.

Alle Skeptiker seien an den Dortmunder Weg erinnert. Die Borussia stand unmittelbar vor der Insolvenz, der totale Jugend-forsch-Stil war mehr der Not als einer großen Strategie geschuldet. Jetzt spielt Dortmund den mit Abstand attraktivsten Fußball und steht vor dem Gewinn des Titels.

Finanziell geht es dem HSV ungleich besser als dem damaligen Fast-Pleite-Klub Dortmund. Und das wunderbare Stadion, das treue Publikum und nicht zuletzt die Weltstadt Hamburg machen den Verein für ambitionierte Profis sehr wohl weiter attraktiv. Am Ende des neuen Hamburger Weges muss allerdings der Erfolg stehen. Seine großen Ziele darf der HSV nie aus den Augen verlieren.