Zweistellige Zuwachsraten, spektakuläre Neuansiedlungen großer Billigflieger, die Ankündigung attraktiver Nonstop-Interkontinentalverbindungen - all dies hört man gelegentlich von anderen deutschen Flughäfen, aber nicht aus Fuhlsbüttel. Von außen betrachtet könnte sich der Eindruck aufdrängen, an Hamburgs Flughafen regiere die Langeweile.

Tatsächlich steuert das Management einen stetigen, aber gerade deshalb erfolgreichen Kurs. So entwickelten sich die Passagierzahlen in den vergangenen Jahren nicht selten besser als im bundesdeutschen Durchschnitt. Zudem gelang es, die Mitarbeiterzahl selbst in den Krisenjahren 2008/2009 weitgehend stabil zu halten. In einem so schwankungsanfälligen Wirtschaftszweig wie der Luftfahrt ist das eine Leistung, die nicht gering geschätzt werden sollte.

Doch das ist noch nicht alles: Hamburgs Flughafen schneidet in internationalen Passagierumfragen gut ab und ist in Deutschland auf vielen Feldern Vorreiter der Branche, auch beim Umwelt- und Klimaschutz.

In einem Punkt allerdings enttäuschen die Hamburger die Erwartungen. Dass sich die Hansestadt im Hinblick auf das Langstreckenangebot nicht mit den Drehkreuzen Frankfurt und München vergleichen kann, liegt auf der Hand. Aber auch Berlin und Düsseldorf setzen sich immer weiter von Hamburg ab. So haben inzwischen beide Flughäfen Direktverbindungen nach China im Programm - im Gegensatz zu Hamburg, dem wichtigsten Standort für chinesische Firmen in Europa. Jedenfalls fällt es immer schwerer, noch Erklärungen dafür zu finden, warum neue Langstreckenziele weiterhin ausbleiben.