Jahrelang hortete Oliver Ö. kinderpornografische Bilder und Videos auf seinem Computer. Anfang 2009 verging er sich dann an der Tochter einer Freundin.

Hamburg. Acht Jahre lang sammelte Oliver Ö. Kinderpornos. Rund 370 kinderpornografische Bilder und Videos hortete er auf seinem Computer. Niemand ahnte etwas - auch nicht Nadine H., die ihre Tochter Janina (Name geändert) gern der Obhut ihres guten Freundes anvertraute. Im Januar 2009 dann verging sich der 32-Jährige zweimal an dem damals sechs Jahre alten Mädchen.

Für Nadine H. war er ein Babysitter, für ihre Tochter Janina der nette große Onkel, der ihr Playmobil und Kuscheltiere schenkte, mit dem sie ein Doppelbett teilte, wenn sie bei ihm übernachtete. "Die Kleine hing sehr an ihm", sagt Nadine H.

Seit gestern steht Oliver Ö. vor dem Landgericht, angeklagt wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Der hochgewachsene Mann - Brille, Dreitagebart, auffällig blass - räumt die Taten ein. "Ich habe sie bettfertig gemacht, da zog sie sich aus. Sie wollte spielen und kuscheln." Warum er sie missbrauchte, wisse er nicht genau. - "Es war die Situation", sagt er. Er habe sich da "hineingesteigert". Zunächst habe das Kind "neugierig" auf ihn gewirkt. Beim zweiten Übergriff hätten ihn jedoch Gewissensbisse geplagt. "Ich wusste ja, dass ich etwas Unrechtes tue", sagt Oliver Ö. "Ich habe aber den Fehler gemacht, keinen Schlussstrich zu ziehen."

Wegen seiner pädosexuellen Neigungen war er bereits in zwei Psychotherapien. Das Mädchen vertraute sich erst im Sommer seiner Mutter an. Nadine H.: "Sie ist verhaltensauffällig und wird bald eine Therapie in Anspruch nehmen." Das Urteil soll am 26. Februar verkündet werden.