Eltern, Politiker, selbst ernannte Experten - alle sind sich einig, dass die Schlachtung des Kaninchens zu pädagogischen Zwecken ein Fehlschlag war. Aber bei all der Kritik werden die eigentlich gut gemeinten Ziele ignoriert. Was ist schlecht daran, Schülern zu zeigen, dass Fleisch eine Existenz vor der Kühltruhe im Supermarkt hat? Und wenn die Schüler dadurch einen anderen Blick auf ihre Salami bekommen, dann ist das auch gut so.

Das Verhalten der Eltern kann ich aber nicht nachvollziehen. Ich kann nicht glauben, dass kein Elternteil von der bevorstehenden Tötung wusste, speziell, da die Schüler über das Vorhaben informiert wurden. Daher verstehe ich nicht, warum sich niemand schon vorher beschwert hat. Es ist leicht, vorher über etwas hinwegzusehen und hinterher die ganze Aktion zu kritisieren, mit dem Beisatz, dass man schon immer gewusst hatte, es wäre eine schlechte Idee. Zusammengefasst sage ich, dass der Aktion ein guter Gedanke zugrunde liegt, der aber offenbar nicht bis zu Ende gedacht wurde. Trotzdem glaube ich nicht, dass der Vorfall es wert ist, überall Jugendbewahrer und Tierschützer auf den Plan zu rufen.

Leon Thöle, 14