Ein Kommentar von Björn Jensen

Das Problem der vielen Köche, die letztlich den Brei verderben, ist in der Frage nach dem Spielmodus in den Feldhockey-Bundesligen seit Jahren zu besichtigen. Um dem bundesweit in der Fernsehnische verschwundenen Sport zu mehr publikumswirksamer Spannung zu verhelfen, war vor drei Jahren ein Pilotprojekt gestartet worden, in dem in einem komplizierten Play-off-Modus Meister und Europapokalstarter ausgespielt werden. Weil angesichts wichtiger internationaler Termine und der bei allen Aktiven beliebten Hallenserie terminliche Einschränkung geboten war, wurde jedoch eine Hauptrunde geschaffen, in der auf Rückspiele verzichtet wird.

Die sportliche Fairness ist damit auf der Strecke geblieben, was zu Proteststürmen und letztlich dazu geführt hat, dass der Deutsche Hockey-Bund (DHB) das Pilotprojekt kassiert hat und von der neuen Saison an wieder zum alten System mit Hin- und Rückspielen sowie Endrunde der besten vier Teams zurückkehren möchte. Ob es angesichts der positiven Zuschauerresonanz jedoch der Weisheit letzter Schluss ist, auf die Play-offs zu verzichten, muss hinterfragt werden.

Am sinnvollsten erscheint ein Modus mit Verkleinerung der Ligen auf zehn statt zwölf Klubs, Hin- und Rückspielen und anschließender Endrunde mit je vier Teams um Meisterschaft und Abstieg. Doch wie auch immer der Kompromiss lautet, auf den sich die Vertreter der verschiedenen Lager einigen: Wichtig ist, dass dieser Modus auf Jahre verlässlich ist und die vielstimmige Kritik verstummt. Alles andere schadet dem Hockey.