Ein Kommentar von Klaus Witzeling

Manchmal ist es ganz einfach, einen lang verfolgten Plan zu verwirklichen. Man muss nur auf den richtigen Mann treffen und einen Kaffee mit ihm trinken. Bei so einer Gelegenheit fragte der Hamburger CDU-Abgeordnete Rüdiger Kruse beiläufig den Intendanten des Hamburg Balletts nach seinem Wunschprojekt. John Neumeier brauchte wohl nur einen Wimpernschlag lang, um zu antworten. Mit leuchtenden Augen erzählte er von seinem Lieblingsprojekt: einer Compagnie für junge Tänzer, die sich ausprobieren und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln können.

Jetzt hat er sein Bundesjugendballett bekommen. Den Ruhm ernten Rüdiger Kruse und Kulturstaatsminister Bernd Neumann. Bei ihm bedankt sich die neue Kultursenatorin nun artig für das überraschende Antrittsgeschenk. Seit Reinhard Philipp sicherten nämlich alle Kultursenatoren in einem Absatz des Vertrags Neumeier das Jugendensemble zu. Aber keiner von ihnen hat Wort gehalten.

Was lange währt, wird endlich gut. Ein abgedroschener Spruch. Doch hier wird er wunderbar wahr - man muss eben nur neun Kultursenatoren lang warten können.