Auf Stand-by zu verzichten bringt 80 Euro: drei Tipps der Verbraucherzentrale

Hamburg. Rund 3500 Menschen hat Klaus Bückner, 55, in den vergangenen fünf Jahren schon beraten. Sie alle hatten ein Ziel: Strom zu sparen. "Dieses Wollen ist der zentrale Punkt", sagt er. "Und dann müssen die Leute natürlich auch bereit sein, ihre Gewohnheiten zu ändern. Denn ohne geht es nicht."

Hauptberuflich leitet Bückner ein Architektur- und Ingenieurbüro. An zwei Nachmittagen pro Woche berät er im Auftrag der Verbraucherzentrale Menschen, die Strom sparen wollen. Und er selbst? "Privat verwende ich Energiesparlampen und schalte meine elektrischen Geräte so oft wie möglich komplett aus. Aber niemand ist hundertprozentig perfekt", sagt er. Aber allein der Wille zum Stromsparen sei schon viel wert.

Im Wesentlichen gibt es zwei Gerätegruppen, die als Stromfresser gelten: solche, die durchgehend eingeschaltet sind, und die, die nur eine begrenzte Zeit in Betrieb sind, dann aber viel Strom verbrauchen. Zu der ersten Gruppe gehören Kühlschränke, Gefriertruhen und Geräte auf Stand-by. Ein Beispiel für die zweite Gruppe sind Wäschetrockner. Diese drei Tipps hat Bückner, um Strom zu sparen:

1. Ausschalten: Wann immer ein Verbraucher sein Lade-, Fernsehgerät oder Radio nicht nutzt, sollte er es komplett vom Stromnetz nehmen. Und nicht nur auf Stand-by umschalten. "DSL-Router sind erhebliche Stromfresser, aber das bedenken nur wenige", sagt Bückner. Besonders nützlich seien Steckleisten mit einem Ausschaltknopf. "Wer alle Geräten immer ausschaltet, kann im Jahr bis zu 80 Euro sparen."

2. Investieren: Bei Geräten, die durchgehend eingeschaltet sind, sollte auf eine gute Energieklasse geachtet werden. "Alles mit der Klassifizierung A ist empfehlenswert", sagt Bückner. "Die Geräte sind oft teuer, aber das zahlt sich aus."

3. Verzichten: "Jeder sollte sich überlegen, ob er wirklich eine riesige Kühltruhe oder einen Trockner braucht", sagt Bückner. "Für ein großes Gefriergerät gehen bis zu 15 Prozent der Stromkosten drauf." Bei einem Zwei-Personen-Haushalt kommen da schon einige Euro zusammen. "Dabei kann man heute Lebensmittel jederzeit frisch kaufen."

Die meisten Menschen, die zu Bückner kommen, tun dies, um Geld zu sparen. "Der Umweltschutz spielt nur eine untergeordnete Rolle." Zudem seien die meisten nicht bereit, ihre Verhaltensweisen nachhaltig zu ändern. "Viele wissen zwar, wie sie Strom sparen können, tun es aber nicht."