Eine Glosse von Axel Tiedemann

Das Leben kann so gemein sein: Im Kino gibt's "Sex and the City" und in Hamburg nur noch "Stau and the City". Seit Tagen, immer wieder. Aber wir sind ja Umwelthauptstadt, und daher haben die Behörden nun eine Antwort gefunden: Damit wenigstens der Autoverkehr am Baumwall besser rollt, sollte ein Fußgängerüberweg gesperrt werden. Wo kämen wir da auch hin, wenn lahme Fußgänger die Autos am Weiterfahren hindern? Und vielleicht liegt dieser ganze ewige Stau, der das Autofahren so furchtbar unsexy macht, am Ende an den Fußgängern und Radfahrern. Und nicht an den vielen Baustellen auf den vielen kaputten Straßen, auf denen zu viele Fahrzeuge unterwegs sind. Oder?

Konsequenterweise sollten daher an solchen Stau-Tagen mehrere Maßnahmen ergriffen werden, um das Ganze wieder flüssiger zu gestalten. Am besten, die Umwelthauptstadt erklärt dann Fuß- und Radwege gleich zur weiteren Spur für Autos und Lkws. Auch an die Fußgängerampeln müsste man ran: Grün gibt es dann für Fußgänger nur noch zur vollen Stunde - alles, damit der Verkehr wieder rollt. Das wären einmal wirklich mutige Schritte, um diesen ärgerlichen Dauer-Stau dauerhaft entzerren zu können.

Wozu auch sollte man zu Fuß gehen, wenn man auch fahren kann - oder war es andersherum?

Das Leben könnte so schön sein in der City. Ohne Autos.