Als Problemzonen werden in der Regel Körperteile bezeichnet, die nicht der gewünschten Norm entsprechen. Bei der Nationalmannschaft ist damit die linke Hälfte der Abwehrreihe gemeint. Neben Philipp Lahm und Per Mertesacker experimentierte Joachim Löw zuletzt häufig auf den Positionen des linken Innenverteidigers und des Linksverteidigers. Kein Wunder also, dass der Bundestrainer Dennis Aogo sofort ins Aufgebot holte, als der HSV-Profi nach seiner verletzungsbedingten Auszeit wieder fit war.

Sicher, der 24-jährige Hamburger ist noch längst nicht an seiner Leistungsgrenze angekommen und muss den Nachteil kompensieren, dass er voraussichtlich zwei Spielzeiten auf Vereinsebene keine internationalen Erfahrungen sammeln kann.

Was aber für Aogo spricht, ist seine Gabe, sich richtig einschätzen zu können. Wer professionell am Beseitigen seiner Schwäche arbeitet und sich konstruktive Gedanken über das erfolgreiche Zusammenspiel einer Fußballmannschaft macht, ist auf dem richtigen Weg, nicht nur beim HSV, sondern auch in der Nationalelf. Als Konkurrenten muss Aogo derzeit nur Marcel Schmelzer (BVB), Jerome Boateng (Man City) und Holger Badstuber (Bayern) fürchten. Aogos Klubkamerad Marcell Jansen fehlt es dagegen derzeit an sportlicher Stärke und am nötigen Durchblick.