Eine Glosse von Christian-A. Thiel

Manchmal kommen sie wieder. In amerikanischen Horrorfilmen sind es Zombies, die Angst und Schrecken verbreiten. In der Fußball-Bundesliga zieht es immer mehr Trainer an den Tatort früherer (Miss-) Erfolge zurück. Bei wem sie Angst und Schrecken verursachen, ist noch unklar.

Felix Magath wechselte seine blaue Schalker Krawatte über Nacht zurück ins Wolfsburger Grün und ließ sich dafür von VfL-Fans abknutschen, obwohl er sich seinerzeit unmittelbar nach der Meisterschaft davongemacht hatte. Ralf Rangnick wiederum meint, beim FC Schalke 04 noch eine Rechnung offen zu haben, und will sich nach sechs Jahren noch einmal den Gelsenkirchener Operettenklub antun. Und Jupp Heynckes zieht es magisch zum FC Bayern nach München zurück - nach 1987 und 2009 schon zum dritten Mal. Auch Mirko Slomka hat in seinem früheren Trainerleben schon zweimal bei Hannover 96 gearbeitet.

Da ist es kein Wunder, dass unter den Kandidaten, die beim HSV Armin Veh nachfolgen sollten, auch die Namen Martin Jol und Huub Stevens durch die Gerüchteküche geisterten. Wie wäre es denn mit Rudi Gutendorf? Der war auch schon mal da.

Alter spielt keine Rolle. Auch Udo Lattek und Ottmar Hitzfeld ließen sich mehrmals bei den Bayern sehen, Hans Meyer in Mönchengladbach, die Enten- und Sundermänner in Stuttgart. In Frankfurt sagte Dragoslav Stepanovic häufiger "Lebbe geht weider".

Unerreicht in der Disziplin der Trainer-Wiedergänger ist Uwe Klimaschefski. Er heuerte gleich fünfmal beim FC Homburg an. Geholfen hat es nichts. Sagte er doch: "Unsere Spieler können 50-Meter-Pässe spielen: fünf Meter weit und 45 Meter hoch."