Eine Seilbahn über die Elbe hat eine Chance verdient

Erster Gedanke: ein klassischer Aprilscherz. Da will jemand eine Seilbahn in Hamburg bauen. Über die Elbe. 5,2 Kilometer lang. Vom Kiez bis nach Wilhelmsburg. Irre!

Zweiter Gedanke: Rechts die Landungsbrücken, links die Elbphilharmonie, dazwischen schwebe ich in der Höhe langsam Richtung Süden. Der Wind schlackert mir um die Ohren, es riecht nach Hafen, ich kann bis Blankenese gucken. Mehr Hamburg geht nicht. Cool!

Dritter Gedanke: Es gibt ja auch Seilbahnunglücke. Passt die "Queen Mary" noch unten durch? Was ist mit Flugzeugen und Hubschraubern? Was bei einer Sturmflut? Und wie teuer wird das alles? Bedenklich!

Vierter Gedanke: Wie viele Hamburger waren noch nie in ihrem Leben in Wilhelmsburg? Und wie viele würden es das erste Mal tun, wenn sie mit einer Seilbahn hinfahren könnten? Die Elbinsel ist ja sowieso nicht weit weg von der City. Mit der Seilbahn wäre sie auch gefühlt ganz nah dran. Schön!

Fünfter Gedanke: Der Bezirk, die Stadtentwicklungs- und die Wirtschaftsbehörde, der TÜV, sie alle müssen zustimmen. Es wird hin und her überlegt, geprüft, abgewogen. Dann gibt es ein Planfeststellungsverfahren - mit Einwendungen, öffentlichen Diskussionen, möglicherweise Klagen. Langwierig!

Sechster Gedanke: Machen. Trotz alledem!