In der HafenCity muss es auch Normalverdiener-Wohnraum geben

Die Leerstandsquote auf dem Mietwohnungsmarkt in Hamburg liegt nach einer neuen Studie derzeit bei gerade einmal 1,4 Prozent. Übersetzt heißt das: Sobald ein Mieter ausgezogen ist, steht ein Nachfolger meist bereit. Daher verwundert es schon, wenn neue Wohnungen in der HafenCity jetzt zum Teil seit Monaten unvermietet auf dem Markt sind.

Klar, sie sind auch weit überdurchschnittlich teuer. Die Investoren geben sich entspannt, denn es ist gut möglich, dass sie mit etwas Geduld ihre Objekte bald schon loswerden. Deutlich macht das aber, dass in der HafenCity am tatsächlichen Bedarf in Hamburg vorbeigebaut wird. Nicht teure Wohnungen fehlen, sondern welche, die innenstadtnah und trotzdem noch bezahlbar für Normalverdiener sind. Daraus muss für die weitere Planung der östlichen HafenCity ein ganz klarer Auftrag für den neuen Senat erfolgen. Dort muss jetzt auch Normalverdiener-Wohnraum gebaut werden. Hamburg braucht keine Luxusquartiere, die Stadt braucht eine Lösung für die Lücke von 90 000 Wohnungen.

Das Problem kennen viele Boom-Metropolen, aber kaum eine andere dürfte wie mit dem ehemaligen Hafenareal ein solches Potenzial besitzen, es direkt an der Innenstadt auch zu lösen.