Ein Kommentar von Björn Jensen

Wer in den ersten Januarwochen mit Verantwortlichen der Hamburg Freezers über die Trainerposition sprach, der erntete Zurückhaltung statt Zuversicht. Man wolle zunächst abwarten, wie sich der am 20. Dezember vollzogene Wechsel von Stephane Richer zu Benoît Laporte auswirke. Um das kurzfristige Ziel, die Qualifikation für die Play-offs, zu schaffen, sei Laporte der richtige Mann. Ob er langfristig eine Mannschaft aufbauen könne, stehe auf einem anderen Blatt.

Am Freitagmittag nun gaben die Freezers die Vertragsverlängerung mit Laporte um ein weiteres Jahr bekannt. Dass sie das taten, ist aus zwei Gründen richtig. Zum einen ist es notwendig, in einem Klub, der in dieser Spielzeit 24 neue Spieler holte, zunächst auf der Führungsebene Kontinuität zu schaffen. Laporte hat sich dem Weg der Vereinsführung, auf eine Mischung aus deutschen Talenten und gestandenen Ausländern zu setzen, bedingungslos verschrieben. Das Führungstrio um Geschäftsführer Michael Pfad, Sportdirektor Richer und Laporte denkt also in dieselbe Richtung.

Zum anderen zeigt die Einigung, dass die Freezers nicht nur auf kurzfristige Effekte setzen, sondern die mittel- und langfristigen Auswirkungen im Blick haben. Als Feuerwehrmann leistet Laporte ordentliche Arbeit, die Qualifikation für die Play-offs ist noch möglich. Vielmehr hat er jedoch die "Probezeit" genutzt, um die Verantwortlichen zu überzeugen, dass er nach dem Löschen des Brandes auch die Aufbauarbeit leiten kann. Er hat den Vertrauensvorschuss verdient. Jetzt muss er ihn nur zurückzahlen.