SPD-Sprecherin: Hamburg soll Wissenschaftsstadt werden

Hamburg. Politiker bedauern das schlechte Abschneiden Hamburgs bei der Exzellenzinitiative, sind sich aber einig, künftig mehr für Wissenschaft und Forschung tun zu wollen. "Es besteht Handlungsbedarf", sagt Hamburgs künftiger Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). "Wir wollen einen Neuanfang und Hamburg zur Wissenschaftsstadt machen", bestätigt auch Dorothee Stapelfeldt, wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

Eine große Herausforderung dabei sei der "sehr große Nachholbedarf" bei den Investitionen in die Hochschulen. Am stärksten betreffe das die Uni Hamburg. "Während andere Bundesländer ihre Investitionen in die Wissenschaften deutlich gesteigert haben, ist Hamburg im Bundesvergleich zurückgefallen", behauptet Stapelfeldt. Das soll sich ändern. "Wir werden Wissenschaft und Forschung stärken, um Hamburg zukunftsfähig zu machen." Zu konkreten Summen, mit denen die Hochschulen finanziell unterstützt werden sollen, könne sie jedoch nichts sagen.

Eva Gümbel, hochschulpolitische Sprecherin der bis vor kurzem mitregierenden GAL, kritisiert, dass die Universität Hamburg über Jahrzehnte vernachlässigt worden sei. Sie fordert: "Es dürfen keine Mittel im Hochschulsektor gestrichen werden. Im Gegenteil." Die Finanzierung müsse aufgestockt werden. "Der Wissenschaftslandschaft in Hamburg muss eine langfristige Perspektive gegeben werden", sagt Eva Gümbel.

Herlind Gundelach (CDU), Senatorin für Wissenschaft und Forschung: "Wissenschaftlicher Erfolg - insbesondere im Exzellenzbereich - stellt sich nicht von heute auf morgen ein." Um Exzellenzbereiche in Hamburg zu etablieren, müssten die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Notwendig seien eine konsequente, dauerhafte und zielführende Förderung der Forschung. "Mit unserer Landesexzellenzinitiative und der Forschungs- und Wissenschaftsstiftung Hamburg haben wir die entsprechende Ausgangsbasis geschaffen", sagt Gundelach.

Mit der im Januar 2009 gegründeten Landesexzellenzinitiative fördere die Hansestadt die vielversprechendsten Hamburger Forschungsverbünde über dreieinhalb Jahre. "So kann für die erfolgreichen Vorhaben Ende 2012 ein nahtloser Übergang in die Förderung der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder erfolgen", sagt die Wissenschaftssenatorin.