Es ist schon erstaunlich, dass die deutsche Computerbranche mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen hat. Schließlich gibt es kaum einen Bereich in der Wirtschaft, der so unbeschadet durch die weltweite Krise gekommen ist. Es gibt auch kaum einen Sektor, in dem die Berufsaussichten angesichts neuer Produkte wie Tablet-PCs oder Smartphones so gut sind.

Doch die Zahl derjenigen, die sich tatsächlich an ein Informatikstudium wagen, ist noch immer zu gering, um den Bedarf der Unternehmen zu befriedigen. Dies mag an dem etwas trockenen Image dieses Studiengangs liegen, dessen Absolventen gern als "Nerds" eingestuft werden, die sich zwar nächtelang über Bits und Bytes austauschen können, nicht aber über die praktischen Dinge des Lebens.

Daher wird es höchste Zeit, dass sich Universitäten, Fachhochschulen, aber auch Unternehmen um eine Korrektur dieses Images bemühen. Ein solches Umdenken beginnt allerdings schon in der Schule, wo Kinder und Jugendliche mehr an die naturwissenschaftlichen Fächer herangeführt werden müssen. Es kann nicht sein, dass Zwölfjährige auf dem Schulhof zwar ihre neuesten Spielekonsolen und Handys miteinander vergleichen, aber keine Ahnung haben, wie diese funktionieren.

Vor allem aber muss es der Computerbranche gelingen, mehr Frauen für diesen spannenden Wirtschaftszweig zu begeistern. In sozialen Netzwerken wie Facebook oder Xing sind die weiblichen Mitglieder heute schon mindestens ebenso aktiv wie ihre männlichen Kollegen. Warum also sollte dies bei der Programmierung solcher Systeme in Zukunft nicht genauso sein?