Zwei Konkurrenten mussten in Neuseeland Reparaturstopps einlegen - und verloren so Zeit. Herrmann: “Platz vier fühlt sich schon richtig gut an.“

Hamburg. Der Hamburger Segler Boris Herrmann ist beim Barcelona World Race, einer Nonstop-Weltumsegelung, auf Platz vier vorgerückt. Zusammen mit seinem Mitsegler Ryan Breymaier profitierte er davon, dass zwei seiner elf Regatta-Gegner in Neuseeland Reparaturstopps einlegen mussten. Das spanische Estrella Damm Sailing Team und die französische "Groupe Bel" haben in Wellington Schäden an ihren Yachten vom Typ Open 60 beheben müssen. "Nach der Wettervorhersage wussten wir sofort, dass wir zwei weitere Plätze aufholen können", sagt Herrmann über die neue Platzierung. "Das hat uns angespornt. Platz vier fühlt sich schon richtig gut an."

Erst kurzfristig hatten die beiden Segler endgültig entschieden, nicht in Wellington zu halten, sondern das günstige Wetter auszunutzen. "Ryan ist zum Check des gesamten Riggs in den Mast geklettert, und ich habe den Kiel unter Wasser abgetaucht", so Herrmann. Die Kontrollgänge sollten das Risiko einer unerkannten Materialermüdung oder versteckter Schäden minimieren. "Wir hatten unterwegs auch schon das eine oder andere technische Problem zu lösen", so der Extremsegler.

Jetzt haben Herrmann und Breymaier auf der "Neutrogena" im Südpazifik Kurs auf das legendäre Kap Hoorn im Süden Südamerikas genommen, das sie in etwa zwölf Tagen erreichen könnten. "Dann ist es wohl noch einen Monat bis Barcelona", sagt Herrmann über die verbleibende Regattazeit. Durch verstärkten Eisgang mit viel Treibeis ist die Regattaroute bereits mehrfach verändert worden. Zusätzlich haben schwache Winde dafür gesorgt, dass sich die ursprünglich einkalkulierte Zeit von 90 Tagen um ein bis zwei Wochen verlängern wird. Das Problem: Die beiden Segler auf der "Neutrogena" haben nur Essen für 91 Tage dabei. Deshalb versuchen sie, Proviant zu sparen.

Herrmann und Breymaier sind seit dem 31. Dezember unterwegs. Das Ziel der "Neutrogena"-Crew bei einer der härtesten Regatten der Welt ist es, mindestens Platz fünf zu ersegeln.