Der weltweite Automarkt kommt kräftig in Bewegung mit weitreichenden Folgen für die deutschen Hersteller. Während die Pkw-Neuzulassungen hierzulande bei jährlich rund drei Millionen stagnieren dürften, locken in Asien hohe Wachstumsraten. Vor allem in China, Indien und Russland warten auf VW, Mercedes und Co. lukrative Geschäfte. Gewerkschafter dürften diese Entwicklung mit Argwohn verfolgen. Denn die Gefahr ist groß, dass nicht nur Autos, sondern auch Jobs exportiert werden.

Doch nicht nur die Bedeutung der Absatzmärkte verschiebt sich. Auch bei den Antrieben müssen die deutschen Hersteller intelligente und bezahlbare Antworten für die Zukunft finden. Noch stecken die Elektromotoren hierzulande in den Kinderschuhen. Gerade einmal 86 Elektroautos wurden im Januar 2011 bundesweit zugelassen - ein klares Indiz dafür, dass die Angebote der Hersteller die Kunden nicht überzeugen. Mit Blick auf die Klimaerwärmung und die Umweltverschmutzung in den Mega-Städten der Schwellenländer geht kein Weg an Elektro- und Hybridfahrzeugen vorbei. Deutschland muss nun alles Erdenkliche tun, um bei diesen Technologien Weltmarktführer zu werden. Eine intensive Zusammenarbeit zwischen Industrie, Forschung und Politik ist unabdingbar.

Auch Hamburg kann von diesem Trend profitieren. So sollte der neue Senat die Initiative der Hafenbehörde HPA zur Ansiedlung von Firmen, die im Bereich der Elektromobilität aktiv sind, tatkräftig unterstützen. Der Bau von Elektroautos an der Hafenkante? Ein Projekt mit viel Potenzial.