Eine Glosse von Vanessa Seifert

Jetzt piept's wohl bei der Sicherheitskontrolle: Die Körperscanner, "Pilot-Projekt" (Achtung, Wortspiel!) am Flughafen in Fuhlsbüttel, sind offenbar ein bisschen sehr fehleranfällig. Sie schlagen mitunter bei einer abenteuerlich aussehenden Bügelfalte Alarm, übersehen aber womöglich großzügig die nackte Kanone.

Während das Piktogramm des Scanners also keine Bombe platzen lässt, sorgt eine herkömmliche Untersuchung eines Reisenden wahrscheinlich für eine fünfstündige Verspätung der gebuchten Maschine. Völlig durchsichtig also, dass diese Duschkabinen mit Sicherheit ein Flop sind. Experten haben das, wie immer, schon lange vor dem Start gewusst.

Ja, die umstrittenen Nacktscanner funktionieren ungefähr so gut wie der neue Personalausweis - mit dem kann man auch quasi alles machen, außer sich ausweisen. Denn die Chip-Technik ist eben - wie der Name erahnen lässt - eine durchaus bröselige Angelegenheit. Die als "Gründlich"-Karte beworbene Erfindung versagt gründlich. Denn der neue Personalausweis im Kreditkartenformat ist nicht nur optisch blasser als sein Vorgänger, er hat offenbar in wichtigen Situationen die entscheidenden Daten schlicht nicht parat. Schade. Und gleichzeitig bedeutet dieses Versagen großes Glück - jedenfalls für die sich ständig vermehrende Spezies der "Überwachungsstaat-Phobiker". Denn es zeigt sich: Jeder ist watching us, sieht aber nix. Das ist doch beruhigend in der schönen neuen Technik-Welt.

Übrigens hat mein Kollege ja auch andauernd technische Probleme mit seiner Kreditkarte. Und zwar zufällig immer dann, wenn er mich großzügig zum Mittagessen einladen will. Vielleicht hat das aber auch andere Gründe? Mit Sicherheit ...