Jede zweite Kita betroffen. Zahl der Erkrankten so hoch wie seit Ende 2009 nicht mehr

Hamburg. Die Grippe hat Hamburg wieder im Griff: Allein in den ersten fünf Wochen dieses Jahres wurden in der Stadt mehr als 700 Influenzafälle registriert. Und dabei handelt es sich nur um die Erkrankungen, die durch eine Laboranalyse nachgewiesen wurden. "In Wahrheit dürften es sehr viel mehr Erkrankte sein", sagt Susanne Glasmacher, 45, Sprecherin des Robert-Koch-Instituts in Berlin. Viele Grippepatienten gingen gar nicht erst zum Arzt.

Nur Ende 2009, während der Hochphase der Schweinegrippe-Pandemie, war die Zahl der innerhalb von fünf Wochen nachgewiesenen Influenzafälle größer. Auch bei der aktuellen Grippewelle ist der Großteil der Fälle auf das H1N1-Virus, den Auslöser der Schweinegrippe, zurückzuführen. "Rund 80 Prozent der Erkrankten leiden an der Neuen Grippe, wie sie in der Medizin genannt wird", sagt Prof. Dr. Jan van Lunzen, Leiter der Infektiologie des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE).

Etwa zehn Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf werden derzeit auf der Intensivstation des Klinikums behandelt. Betroffen sind vor allem junge Menschen und Kinder. Das zeigt auch die Situation in den Hamburger Kindertagesstätten: Schon jede zweite Hamburger Kita berichtet über Krankheitsfälle.