Was haben Zähne mit schriftlichen Kleinen Anfragen zu tun? Im Prinzip nichts - es sei denn, Annika Engel kommt ins Spiel: Die 28-Jährige war Zahnarzthelferin, bevor sie in der Bürgerschaftskanzlei anfing. Inzwischen sorgt sie seit zwei Jahren mit drei Kollegen für den reibungslosen Ablauf, wenn Hamburgs Politiker im Rathaus Politik machen. Sachbearbeitung im Bereich Plenarangelegenheiten heißt das im Amtsdeutsch. Auch gestern bei der letzten Bürgerschaftssitzung dieser Legislaturperiode war sie bis in den Abend hinein im Einsatz - als guter Geist hinter den Kulissen sozusagen.

Steht die Glocke am Platz des Präsidenten, liegt die Tagesordnung auf jedem Platz, sind die Anfragen verteilt, ist die Wahlurne bereit? "Für mich ist es genau der richtige Job, weil er so vielseitig ist", sagt die zierliche junge Frau. Tausende Seiten Papier gehen jede Woche über ihren Schreibtisch. "Wir sind die Drehscheibe für alle Unterlagen." Es geht um Schnelligkeit, Genauigkeit und manchmal um Kraft. "Ich schleppe ganz schöne Papierberge."

Dennoch wird es ihr nie zu viel. "Ich bin vom Dorf in die große Stadt gekommen, um das Glück zu versuchen. Und das hat geklappt", sagt Engel, die in der Nähe von Gifhorn aufwuchs. Mit einer Freundin wohnt sie in einer Wohngemeinschaft in Hamm. Und wie wird die nächste Legislaturperiode? "Ich würde gern im Rathaus bleiben, egal, wer dann regiert."