Eine Glosse von Nico Binde

Grundgütiger! Vor dem Hamburger Derby sind im Volksparkstadion Rauchbomben gefunden worden. Das Rund musste zeitweise evakuiert werden. Schön ist das nicht. Wenn man allerdings bedenkt, was kreative Fußballfans in anderen Ländern mit ins Stadion schleppen, sind schnöde bengalische Feuer noch das Harmloseste, was man unter Sitzen entdecken kann.

Fragen Sie zum Beispiel Luis Figo. Im heißblütigsten aller spanischen Duelle zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid hagelte es für den virtuosen Madrilenen nicht nur Kleingeld und Groll aus der Barcelona-Ecke. Auch ein abgetrennter Schweineschädel landete vor seinen Füßen.

Wie der ins Stadion kam? Wer weiß. Schaut man sich Spiele in Griechenland an, könnte man den Eindruck gewinnen, an den Ticketkauf sei eine Tüte Fackeln und Böller gekoppelt. Dort sieht man vor lauter Feuer kaum Zuschauer. Und in Brasilien wurde jüngst Weltmeistertrainer Luiz Felipe Scolari mit einem Radio beworfen, was der Taktikfuchs als Herausforderung empfand. Er gab zu Protokoll: "Es braucht schon mehr als ein Radio, um mich niederzustrecken."

Um derart unschöne Szenen zu vermeiden, sollten Stadionbesucher am Sonntag achtsam ihren Sitz abtasten. Weltempfänger, Stofftiere und Tischfeuerwerk können beim Sicherheitspersonal abgegeben werden. Beim Fund einer Schweinehälfte benachrichtigen Sie bitte einen Veterinär.