Hamburg. Beamte und Angestellte der Stadt Hamburg werden immer häufiger mit Aggressivität konfrontiert. Laut einer Senatsantwort auf eine Anfrage des SPD-Innenexperten Andreas Dressel ist die Zahl der Übergriffe im vergangenen Jahr gegenüber 2009 um elf Prozent gestiegen. 1266 Beleidigungen, Bedrohungen und auch Gewalttaten wurden registriert. Rund die Hälfte der Übergriffe fand in Jobcentern statt.

Weit mehr als verdoppelt hat sich die Zahl der Übergriffe auf Feuerwehrleute. Sie stieg in diesem Zeitraum von 15 auf 39. Opfer körperlicher Gewalt wurden 41 Bedienstete. In neun Fällen benutzten die Täter Waffen wie Küchenmesser oder Pistole. Oft aber wurden auch Steine, Flaschen, Stöcke und Stühle als Wurfgeschosse eingesetzt.

Dressel bezeichnete die Zahlen als besorgniserregend: "Wir müssen die Fürsorgepflicht für die städtischen Bediensteten noch ernster nehmen, präventive Maßnahmen verstärken und die Nachsorge ausbauen." Der Bürgerschaftsabgeordnete kritisierte, dass nicht einmal vier Prozent der Taten strafrechtliche Folgen für die Angreifer hätten. Hamburgs Innensenator Heino Vahldieck (CDU) sagte dem Abendblatt, dass die steigende Gewalt in Behörden ein schon seit Jahren bekanntes Problem sei. "Dass die Zahlen in einigen Bereichen so stark gestiegen sind, liegt aber auch daran, dass wir die Mitarbeiter sensibilisiert haben." Mittlerweile werde viel häufiger angezeigt als noch vor einigen Jahren.