Die gesetzliche Krankenversicherung hat endlich wieder ein finanzielles Polster. Und Versicherte können wechseln, wenn ihre Kasse einen Zusatzbeitrag erhebt. Trotzdem ist wenig in Ordnung im Gesundheitswesen.

Denn die Genesung der kranken Kassen vollzog sich ausschließlich auf Kosten der Versicherten. Der Beitrag wurde auf einheitlich 15,5 Prozent angehoben, der Arbeitgeberanteil gedeckelt. Sparpotenziale bei den großen Leistungsanbietern wie etwa den Pharmafirmen wurden unzureichend oder gar nicht erschlossen. Und wer heute vor acht Euro Zusatzbeitrag flüchtet, könnte sich bei der nächsten Wirtschaftsflaute auch bei seiner neuen Versicherung einem noch höheren Aufschlag ausgesetzt sehen. Wenn es bei den Kassen überhaupt einen Wettbewerb gibt, dann nicht um den günstigsten Anbieter, sondern lediglich um den niedrigsten Aufschlag.

Das entspricht weder schwarz-gelber Marktwirtschaftslehre noch ist es solidarisch. Das Gesundheitssystem bleibt die Dauerbaustelle der Politik.