Der zu Unrecht entlassene Frank Roth soll mehrere Millionen Euro erhalten

Hamburg. Die HSH Nordbank hat das für sie peinliche Kapitel um den früheren Vorstand Frank Roth geschlossen. Man habe sich auf "eine gütliche Beendigung" der Zusammenarbeit verständigt, teilten beide Seiten mit. Details wurden nicht genannt, aber die "gütliche" Einigung dürfte die HSH einige Millionen kosten.

Zum Vergleich: Ein wegen eines Sexskandals, für den es aber keine Beweise gab, von der HSH entlassener US-Manager soll nach Abendblatt-Informationen etwa 7,5 Millionen Dollar erhalten haben. Roths "Schmerzensgeld" dürfte ähnliche Dimensionen haben. Dem im April 2009 fristlos entlassenen Vorstand standen die Bezüge aus seinem noch zwei Jahre laufenden Vertrag zu, seine Altersversorgung sowie eine Entschädigung für die "beruflichen und privaten Nachteile", die die HSH mittlerweile auch offiziell "bedauert".

Der 51-Jährige war wegen Geheimnisverrats entlassen und angezeigt worden. Er soll Vorstandsdokumente an Journalisten weitergegeben haben. Die Staatsanwaltschaft fand dafür jedoch keinen Hinweis und ging daraufhin dem Verdacht nach, die HSH könnte Roth den Verrat untergeschoben haben. Dennoch schrieb Aufsichtsratschef Hilmar Kopper noch am 20. Juli 2010 an Roth: "Für ein Arrangement mit Ihnen ist ... weder moralisch noch rechtlich irgendein Raum." Erst als sich im Herbst die Ablösung von Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher anbahnte, der Roths Rauswurf stets verteidigt hatte, wendete sich das Blatt. Roth fühlt sich nun "vollkommen rehabilitiert".