Bei einem kostenlosen Test stellten mehr als 60 Leser ihr Gehör auf die Probe

Um elf Uhr morgens sollte es losgehen, doch schon eine Viertelstunde vorher hatte sich am Stand der Hörgeräte-Akustiker von KIND eine Schlange gebildet. Mehr als 60 Abendblatt-Leser nutzen am Donnerstag die Gelegenheit, kostenlos ihr Gehör testen zu lassen. Dabei ging es um den sogenannten Hauptsprachbereich von 500 bis 4000 Hertz, den Frequenzbereich, in dem der Mensch Sprache wahrnimmt.

"Bei jedem Zweiten haben wir Hörprobleme festgestellt", sagte Hörgeräte-Akustikerin Anke Strauch. Vor allem im Frequenzbereich der hohen Töne hätten viele Teilnehmer nicht mehr optimal gehört. Alle Teilnehmer erhielten ein Heft mit ihrem persönlichen Hörprofil und bei Problemen die Empfehlung, einen HNO-Arzt aufzusuchen, um über eine Behandlung zu sprechen.

Manche Leser nahmen für den Test sogar eine längere Anfahrt auf sich, etwa Christel Bockhold, 58, die in Oststeinbek lebt. Obwohl sie schlecht höre und sich deshalb eingeschränkt fühle, habe ihr HNO-Arzt nach einem Hörtest gesagt: "Ihrem Alter entsprechend ist Ihr Gehör in Ordnung." Das habe sie sehr unbefriedigend gefunden, erzählt Bockhold. "Deshalb wollte ich mein Gehör noch einmal untersuchen lassen."

Das Ergebnis ihres Hörtests bei der Abendblatt-Aktion habe sie dann allerdings doch "etwas geschockt", sagt sie: "Es wurde eine gewisse Schwerhörigkeit festgestellt." Aber, so Bockhold, "eine eindeutige, unerfreuliche Diagnose ist mir trotzdem lieber als eine Aussage, die mir nicht weiterhilft." Weiterhelfen soll ihr nun nach Empfehlung der Hörgeräte-Akustiker ein ausführlicher Test, der ihre Defizite präziser feststellt. Womöglich wird sie bald ein Hörgerät brauchen.