Ein Kommentar von Björn Jensen

14 deutsche Tennisherren waren am Montag in Melbourne ins erste Grand-Slam-Turnier der Saison 2011 gestartet. Keiner von ihnen ist mehr dabei, wenn von heute an zur dritten Runde aufgeschlagen wird. Natürlich könnte man jetzt in das Wehklagen einstimmen, das nach solch ernüchternden Resultaten immer wieder ertönt. Aber wäre das angebracht?

Es gibt eine Menge Gründe, die für das Scheitern angeführt werden könnten. Einer, Florian Mayer, schlug in Runde eins mit Dawidenko einen Topmann, um dann gegen einen in Deutschland weitgehend unbekannten Japaner auszuscheiden. Ein anderer, Philipp Kohlschreiber, bewies wieder einmal, dass er schon zufrieden damit ist, Deutschlands Nummer eins zu sein und mit seinem Sport ein durchaus geregeltes Einkommen zu erzielen. Wieder andere, so wie Philipp Petzschner oder Tobias Kamke, hatten Pech mit Fünfsatzniederlagen oder, so wie Mischa Zverev, mit Erkrankungen.

Doch letztlich ist am anderen Ende der Welt nichts Außergewöhnliches passiert. Die deutschen Asse haben in der Gesamtschau ihrem derzeitigen Leistungsvermögen entsprechend abgeschnitten. Sie sind einfach nicht besser. Stark in der Breite, aber nicht in der Spitze.

Jeder Tennisfan in Deutschland hofft, dass einer seiner Stars ein Turnier gewinnt, was 2010 nicht klappte. Und natürlich träumen alle von einem neuen Becker oder Stich. Nur: Erwarten kann man all dies nicht von der derzeitigen Generation. Deshalb muss man von den News aus Australien nicht übermäßig enttäuscht sein.