Ole von Beusts Rückblick beschädigt auch Christoph Ahlhaus

Das war ein kräftiger Tritt vors Schienbein des wahlkämpfenden Bürgermeisters Christoph Ahlhaus: Sein Vorgänger Ole von Beust bezeichnet Ahlhaus' konservativen CDU-Kurs als wenig Erfolg versprechend. Von Beust sieht seine liberale Öffnung der Partei weiterhin als richtige Strategie an.

Es schwingt aber auch Selbstgerechtigkeit mit, wenn von Beust nun behauptet, er wäre einfach im Amt geblieben, wenn er nur gewusst hätte, dass das von ihm initiierte schwarz-grüne Bündnis so schnell zerbricht.

Ein Stück Geschichtsklitterung ist es überdies: Er wollte um keinen Preis länger im Amt bleiben. Und er muss geradezu taub gewesen sein angesichts der eindringlichen Warnungen vor dem Scheitern der Koalition.

Ole von Beust hat im Sommer 2010 eine persönliche Entscheidung getroffen, die nach neun Jahren in einem aufzehrenden Amt zu respektieren ist. Diese Entscheidung war damals politisch nicht gut begründet, und sie lässt sich auch im Nachhinein so nicht umdeuten.