Die Krise der Weltwirtschaft und des internationalen Handels kam abrupt. Die Gütermengen im Hamburger Hafen gingen deutlich zurück, die Zahl der transportierten Container war 2009 gegenüber 2007 um fast ein Drittel gesunken. Damit hatte niemand gerechnet. Mit fast dem gleichen Elan geht es nun aber wieder aufwärts. Und der Hafen ist dafür allem Anschein nach gut präpariert.

Das war vor der Wirtschaftskrise nicht abzusehen. Während der stürmischen Aufwärtsbewegung der 2000er-Jahre schwang in der Logistikbranche immer auch die Sorge mit, dass der Hafen das Wachstum nicht bewältigen könnte. Man fürchtete andauernde Verstopfungen auf Straßen, Schienen und Terminals.

Nun aber fließt der Verkehr zwischen Norder- und Süderelbe weitgehend reibungslos. Vor allem deshalb, weil die Hafenverwaltung Port Authority und die beteiligten Logistikunternehmen die Zeit des Abschwungs genutzt haben, um die Verkehrswege zu erneuern und das komplexe System Hafen zu modernisieren.

Die Wirtschaft und die Stadt profitieren davon, dass die Akteure auch angesichts der Krise das künftige Wachstum des Hafens im Blick behalten haben. Es war richtig, in der schwierigen Zeit seit 2008 weiter zu investieren und zu bauen. Die rückläufigen Gütermengen schufen für die notwendigen Arbeiten einen gewissen zusätzlichen Spielraum, weil der tägliche Verkehrsdruck nachließ.

Auf diese spezielle Hilfestellung durch die Rezession hätten viele Unternehmen sicher gern verzichtet - die Erfolge im Hafen zeigen allerdings, dass man auch einen Abschwung für den Fortschritt nutzen kann.